undsonstso #74

Themen

Freunde, Kollegen, Liebe Nachtschwärmer aus der Nachbarschaft!

Packt Stirnleuchte und Zeckenzange ein – WGD lockt euch in den Wald. Auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Abhörzentrale am höchsten Punkt der Dresdner Heide (281m) öffnen sich für uns die Tore der Naturschutzstation Dachsenberg. Wo sonst Kinderferienlager und Schmetterlingszählungen durchgeführt werden, dürfen diesmal wir den Knüppelkuchen übers Lagerfeuer halten. Das undsonstso #74 entfernt sich ausnahmsweise 10km von der Dresdner Neustadt (fun fact: Die PLZ bleibt dieselbe) und appelliert an eure Wanderlust und Radfahrerwaden. Wir setzen die Sofas auf die Wiese, stellen Bier/Brause/Schnapscola kalt und servieren euch Abendbrot zum Waldkauzruf.

Den wortgewandten Teil an diesem Abend leitet Marco Zichner ein und reicht das Mikro an Demian Kappenstein (ÄTNA) sowie Carl-Johannes Schulze und Albrecht Wassersleben (Uncanny Valley) weiter. Die verraten uns, wie sie in dieser Stadt aus Liebe Musik machen und unlängst über Dresden hinaus an tausende Ohren trällern. Bei Dunkelheitsanbruch erfolgt in gepflegter Vier-Punkt-Beschallung unter Lärchen und Lampions die Kostprobe praktischer Musikbeispiele mit Carl Suspect und Valentino Pančáke an den Plattentellern.

Freiluft-Bar und Foodstand freuen sich auf euren Besuch ab 19.00!
Packt euch Taschenlampen für den Heimweg ein.
Wir freuen uns auf euch!

Referenten

// Demian Kappenstein (ÄTNA)
Zeitgenössische Musik kann man studieren. Demian Kappenstein hat Dresden zu seiner Stadt gemacht. Seit 2004 forscht er hier nach neuen Nutzungsweisen des Schlagwerks und begeistert am Jazzschlagzeug ebenso wie bei freien Improvisationen. Oft angekündigt als „drums and toys“ tritt er in unterschiedlichen Formationen, Formaten und Bands auf. In seiner eigenen Jazzreihe „Feature Ring“ bringt Kappenstein seit elf Jahren beeindruckende nationale und internationale Künstler/innen für einmalige Sessions in Begleitung seines Trio ans Festspielhaus HELLERAU. Als Soloschlagzeuger veröffentlichte er 2016 sein Debüt „WEIT“ inkl. 90-seitigem Bildband und ist Co-Initiator der seither stets ausverkauften Mitsingzentrale in der Scheune. Auch auf Theaterbühnen in Halle, Esslingen und Dresden ist er als Komponist und Live-Performer zu hören. Mit seiner Band Masaa gewann er 2017 den Preis der deutschen Schallplattenkritik und tourt seit drei Jahren als Duo mit Inéz Schaefer als ÄTNA in Deutschland, Österreich, Schweiz und Russland.

Ihr Song „Remission“ wurde seither 1,5 Millionen Mal bei Spotify und „Brother“ über 81.000 Mal bei Youtube angeklickt. Sie geben Konzerte in Theatern, Kinos und auf Festivals und drehen ihre Musikvideos an kuriosen Dresdner Orten wie der Skulpturensammlung, den Weinbergen oder der erstmalig seit ihrer uto-pischen Konstruktion 1911 erbauten schattenfreien Appia-Bühne. Sie setzen auf langfristige Kooperationen mit Video-, Foto-, Mode-Künstler/innen und erschaffen ein multimediales Gesamtkunstwerk, das sich durch ausgefallene Video-Locations, eigene Kollektionen und eigenwillige Bildsprache auszeichnet. (Wann) muss man sich als Musiker für eine Band entscheiden? Welche Koo-perationspartner sind ausschlaggebend für die überregionale Reichweite? Und was kann Dresden erfolgreichen Musiker/innen bieten?

// Carl-Johannes Schulze und Albrecht Wassersleben (Uncanny Valley)
Seitdem sie 2010 beim Anstehen in der Berliner Diskoschlange auf die Idee kamen, ihr eigenes Dresdner Label zu starten, haben die vier Macher beachtlich geackert. In ihrer achtjährigen Techno-Toughness konnten sie seither ~60 Releases zünden und zwei Sublabels (shtum, Rat Life) aus der Taufe heben. Dank langjähriger Freundschaften und „aus Liebe zur Sache, statt zum Geld“ hat das Unheimliche Tal (Übersetzung: Wikipedia) ein in Stadt und Land auch weit über Dresden hinaus bekanntes Dach für elektronische Musik geschaffen. „Dass man zusammen gehört und für die gleiche Sache einsteht, ist für mich das Wichtigste. Teil dieses Projekts zu sein, heißt auch, Teil einer Familie zu sein“, verrät Albrecht Wassersleben über die Qualität an Zusammenarbeit und Kooperation. Die Faszination für elektronische Musik rührt in seinen Ohren also auch von der engen freundschaftlichen Ebene her.

Wir befragen zwei der Uncanny Valley-Gründer, wie sie ihren Label-Chefposten, ihr DJ-Dasein und den Haupterwerb unter einem Hut zusammen sampeln. Welche Pläne hegen sie für die Zukunft und mit welchen Artists wollen sie diese angehen? Und was sagt das Publikum: Können sie Dresdens Clubkultur durch ihre musikalischen und auch Label-politischen Impulse verändern?

Mit freundlicher Unterstützung des Ragin‘ Spirits e.V. bieten Carl Suspect und Valentino Pančáke im Anschluss tanzbare Beispiele auf lockerem Waldboden.

Location und Drinks

// Naturschutzstation Dachsenberg
Bis 1989 für Otto Normal-Verbraucher unzugänglich, übergibt der Forst das umzäunte Stasi-Gelände direkt nach der Wende vertrauensvoll an die Naturschutzjugend. Mit zahlreichen Renaturierungsmaßnahmen wurden Betonflächen zurück gebaut, zwei Amphibienschutzteiche eingesetzt und 1995 eigenhändig fünf Lehmfachwerkhütten errichtet, die bis heute mit 20 Betten kuscheligen Unterschlupf bieten. Hier finden seither Kinderferienlager, Jugendgruppenleiterschulungen und Artenkenntnisseminare statt.

Da wir uns im Landschaftsschutzgebiet befinden, greift das Sächsische Waldschutzgesetz und erlaubt das Rauchen nur an den dafür vorgesehe-nen Plätzen auf dem Gelände.

Begrenzte Parkmöglichkeiten – der Förster empfiehlt:
Anfahrt von Bhf Neustadt mit der S-Bahn nach Langebrück (2,30€, 15min)
und dann 3km zu Fuß (30min) oder mit dem Fahrrad (2€, 10min)
oder gleich zu sechst im Taxi (20€, 15min).

// Bar Holda
Ökologisch abbaubar stillen wir alle Dürste. Micha bringt die Bar unter die Bäume, schenkt Bier und Brause direkt aus dem Fass, sowie Wein, Gintonic und Schnapscola in Reismilchbechern aus. Hurra!


Impressionen

Slide 1
Slide 2
Slide 3
Slide 4
Slide 5
Slide 6
Slide 7
Slide 8
Slide 9
Slide 10
Slide 11
Slide 12
Slide 13
Slide 14
Slide 15
Slide 16
Slide 17
Slide 18
Slide 19
Slide 20
Slide 21
Slide 22
Slide 23
Slide 24
Slide 25
Slide 26

© Robert Michalk