undsonstso #70

Themen

Freunde, Kollegen, Liebe Nachbarschaft!

Staubig und zerbrechlich geht es beim undsonstso #70 in den Räumen der Kunstgießerei Bildguss zu. Kunstformer und Ziseleur Thomas Ihle stellt Bier und Brause auf den Tisch und führt uns durch seine Werkstatträume. Zwischen 3D-Körperscanner und Schmelzofen präsentiert die Bildende Künstlerin Beate Pfefferkorn ihren handgefertigten Schmuck aus Porzellan. Ihre strukturstarken Ketten werden wir live mit dem Körperscanner aufnehmen und durch Ihles Hand bei der Bearbeitung bis zum digitalen Modell verfolgen.

Kommt froh und frühzeitig – Bringt festes Schuhwerk und eure Fahrräder mit, der Weg zur Straßenbahn ist serpentinenartig. 
Wir freuen uns auf euch!

Referenten

elementaris – Beate Pfefferkorn

Kneten, quetschen, rollen, drücken, stanzen, perforieren – die Bildende Künstlerin Beate Pfefferkorn fertigt Schmuck mit Klangfarben. Zartheit und Härte treffen aufeinander, wenn „das weiße Gold“ trichterförmig oder in hunderten Perlen aufgereiht wird. Ihre Colliers zeichnen sich durch rhythmische Anordnung vieler einander ähnlich erscheinender Einzelteile aus. Mehr Kragen als Kette, schmücken ihre Stücke nicht nur, sondern wollen ihre Träger/innen aufrichten. Die Haltung verändert sich. Seit 2008 betreibt die gebürtige Dresdnerin ihre Werkstatt erst in Übigau, mittlerweile in Löbtau. An der Hallenser Kunsthochschule Burg Giebichenstein in der Studienrichtung Keramik diplomiert, führt Pfefferkorn eine sächsische Tradition in die Zukunft. Nachdem ca. 700 n. Chr. in China Porzellan erfunden wurde, dauerte es eintausend Jahre, bis zwei sächsische Alchemisten im Auftrag des Kurfürsten August des Starken 1708 das erste Porzellan in Europa herstellen konnten. Zusammen mit ihrem Partner betreibt Pfefferkorn ihren Laden in Löbtau. Ihr dient das Atelier als Werkstatt und Ausstellungsfläche, ihr Mann verkauft dort Handgefertigtes von Künstler/innen aus der Region. Wir sind gespannt zu hören, weshalb die Künstlerin keine Gewerbetreibende ist und wie sie auf Messen das Porzellangeschäft reformiert.

Kunstgießerei Bildguss Gebr. Ihle – Thomas Ihle

Erhitzen, schmelzen, gießen, brennen, scannen, drucken – die Gebrüder Ihle und ihr Team changieren zwischen Kunstgießerei und Bildhauerei. 1990 gegründet und 2008 ins alte Industriegebiet im Dresdner Norden umgezogen, kombinieren sie Metallguss und digitalen Modellbau. Kunststoff, Wachs, Gips und Plastellina gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie Photogrammetrie, Sandformverfahren, CNC-Fräse und Schmelzofen. Durch Einbindung von 3D-Drucker und 3D-Körperscanner entdeckt Thomas Ihle neue Möglichkeiten für die Branche. Seine Sehnsucht räumliche Objekte nicht nur herzustellen, sondern auch zu vergrößern, zu verkleinern und künstlerisch zu verändern findet durch digitale Werkzeuge endlich neue Wege der Umsetzung. Der Druck kann zwar unaufwändig präzise Modelle herstellen, jedoch keine Haltbarkeit garantieren. 3D-Drucker drucken mit Kunststoff und dieser ist nicht für die Ewigkeit geschaffen. Ihle und sein Team stellen u.a. Bronzestatuen her. „Da kann auch zehntausendmal die Sonne drauf scheinen, die wird immer noch im Winkel stehen bleiben“, sagt er. „Die wird vererbbar sein und für Generationen einen Wert darstellen.“ Wer aufmerksam durch Dresden geht, entdeckt immer wieder Ihles Werke: Herrn Richter auf der Brühlschen Terrasse, die Wagner-Plakette nahe der Frauenkirche oder am Königsheimplatz eine reitende Europa auf dem Stier. Wir werden fragen, inwieweit digitale Handwerkskunst weiterhin nur Mittel zum Zweck bleibt und welche zukünftigen Fusionen denkbar sind.

 

Impressionen

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© Christina A. Zeidler