undsonstso #113

Freund:innen, Kolleg:innen, liebe Nachbarschaft,

so langsam streckt der Frühling seine Fühler aus und es zirpt und blüht an jeder Ecke. Wir tun es dem Monat April gleich und laden euch am Donnerstag, dem 6. April um 20 Uhr ein, mit uns zwei abwechslungsreiche Projekte zu entdecken, die auf unterschiedliche Art und Weise für einen bewussten Umgang mit Ressourcen sorgen.

Wir treffen uns auf dem Weißen Hirsch und lernen Juliette Beke kennen, die sich im Glaskuppelsaal des ehemaligen Lahmann-Sanatoriums mit ihrem zero waste Friseursalon verwirklicht hat. Juliette lädt uns in ihren atemberaubenden Laden ein und gibt uns spannende Einblicke in ihr Handwerk und ihre Überzeugung dieses nachhaltig ohne anfallenden Müll auszuüben.

Genauso wie Juliette auf Alufolie für Strähnchen verzichten kann, kann die Gastronomie durch MealGood auf Aluassietten und Einwegverpackungen aus Kunststoff verzichten. Denn unsere zweiten Speakerinnen Eva-Maria Kappelhoff und Laura-Marie Schulte haben mitten in der Pandemie, den sich stapelnden wegwerf und to-go Müllbergen den Kampf angesagt. Mit viel Engagement und Mut zur Veränderung haben sie ihr Start-up MealGood gegründet. Sie entwickeln Mehrwegverpackungen, die aus nachwachsenden und recyclebaren Rohstoffen bestehen, sich für die Gastronomie eignen und deren Rückgabe per App gesteuert werden kann.

Also kommt vorbei und lasst euch bei Bier und Brause von den Visionen unserer Speakerinnen inspirieren.

 

 

Referent:innen

 

Juliette Beke – gesunde Haare

Juliette Beke hat sich unter dem Glaskuppeldach im ehemaligen Lahmann Sanatorium einen langersehnten Traum erfüllt. Die Friseurmeisterin lebt privat schon seit über 8 Jahren den zero waste Lifestyle. Nur beruflich ließ sich das Konzept nicht gut mit ihrer privaten Überzeugung vereinbaren. So nahm sie ihr ganzes Know-how, ihre Überzeugung und ihren Mut zusammen und eröffnete 2021 ihren eigenen Friseursalon Juliette Beke – gesunde Haare – zero waste.

Dort wo früher schon Tucholsky, Rilke und Kafka im Wartesaal saßen, wird heute bei entspannter Musik mit Naturbürste gekämmt, mit Calligraphy-Messer geschnitten und mit selbst angemischten Pflegeprodukten frisiert. Gewaschen wird mit Natron, gepflegt mit duftenden Ölen und um die abgeschnittenen Haare kümmern sich die über 2.000 Mitarbeiter, die Tag und Nacht in der Wurmkiste arbeiten.

Juliette wurde mit diesem in Deutschland einzigartigen Konzept als Naturfriseur und Kosmetiksalon 2022 mit dem Sächsischen Gründerinnenpreis in der Kategorie Nachhaltigkeit geehrt.

 

MealGood

Laura und Eva haben mit ihren Mehrwegbehältnissen den Kunststoffverpackungen, Mikroplastik und den damit einhergehenden fatalen Folgen für Mensch und Umwelt den Kampf angesagt. Ihre Vision ist es, der Plastifizierung entgegenzutreten und Alternativen dort in den Fokus zu rücken, wo es möglich ist. Ein erster wichtiger Schritt dafür ist, der Gastronomie einen Ausweg zu bisherigen Kunststoff Einwegverpackungen anzubieten. Um dieses Ziel zu verfolgen, haben sie Mehrwegbehältnisse für die Gastronomie entwickelt, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und am Ende der Lebenszeit kontrolliert von MealGood  recycelt werden.

Die Wirtschaftspsychologin und die Staatswissenschaftlerin arbeiten eng mit Chemikern und Entwicklern zusammen und denken ihre Idee kontinuierlich weiter. Die verwendeten Materialien sind biobasiert aus nachwachsenden Rohstoffen und produziert werden die Mehrwegbehältnisse regional in Sachsen. Nicht nur durch die jüngsten Auszeichnungen ist das Start-up aus dem Kosmos von dresden|exists in aller Munde, sondern zukünftig durch die vielen Mahlzeiten, die aus den MealGood Bowls und Schalen verzehrt werden.

 

Location

Das Lahmann Sanatorium als Kur- und Heilstätte erlangte Ende des 19. Jahrhunderts Berühmtheit durch die damals neuen, modernen angewandten Naturheilverfahren. Das Kurkonzept von Heinrich Lahmann basierte neben der Ernährung auf Wasseranwendungen und den sogenannten „Luftbädern“, der Bewegung in der freien Natur sowie Sport und dem Prinzip der Abhärtung.

Im ehemaligen Wartesaal mit dem beeindruckendem Glaskuppeldach ist nach aufwendiger Sanierung mit viel Herz heute der Friseursalon von Juliette Beke – gesunde Haare. Die Naturfriseurin greift mit ihrem nachhaltigen Konzept auch die einstigen Werte der Naturheilkunde wieder auf. Ein großformatiges Bild an der Wand zeigt die brachliegende Ruine vor der Sanierung und teilweise alte Wandmalereien erinnern noch an die Zeit im einstigen Wartesaal.

 

Impressionen

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Fotos: © Janine Reichmuth